Bauchschmerzen oder Schulterzucken?

von Maud Schlich

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich mitten in Ihrem Test und plötzlich beschließen das Management oder die Projektleitung, dass nicht erst in einem Monat sondern bereits morgen Ihr letzter Testtag ist. Wie geht es Ihnen damit? Sicher bereiten Ihnen einige ungetestete Systemteile Bauchschmerzen? Oder lassen Sie nachts nicht schlafen? Andere hingegen entlocken Ihnen nur ein müdes Schulterzucken?

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, die Kritikalikät von Systemen oder Systemteilen zu klassifizieren. Die IEEE Std 829-2008 nutzt dazu das Integrity Level Schema und liefert auch gleich ein hilfreiches Beispiel. Je nachdem, in welcher Branche Sie arbeiten, gibt es dazu Vorgaben, Normen oder Regularien, die Sie beachten müssen. Beispielsweise legt die ISO/IEC 26262 fest, wie Sie den ASIL-Level der Sicherheitsziele Ihres Systems erarbeiten und welche Testverfahren Sie daher anwenden müssen oder sollen. Die IEC 62304 und die ISO 14971 beschreiben das Risikomanagement für medizintechnische Produkte.

Auch Software-FMEAs oder ähnliche Risikoanalysen von Systemen sind in vielen Branchen notwendig und liefern Ihnen das Pendant zu den Integritätsleveln der IEEE Std 829-2008.

Optimal ist es, wenn Sie als Testmanager und/oder einige der Tester bereits zu Projektbeginn an solchen Risikoanalysen des Produktes am Projektanfang teilnehmen und diese dann wiederum nutzen können. Die Ergebnisse sollten dann als Maßnahmen nicht nur "Test" beinhalten, sondern sehr konkret das verwendete Testverfahren inklusive der Skalierung angeben.

Mehr dazu können Sie bei uns im Online-Intensiv-Workshop Praxistaugliche Testkonzepte endlich optimal erstellen lernen.


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