Es wird Zeit, Software für’s Auto ins Geschäft zu bringen

von Maud Schlich

"Es wird Zeit, Software für’s Auto ins Geschäft zu bringen"

Am 08. Februar veröffentlichte Dave Rosenberg einen Artikel in der Bloomberg Businessweek in der Rubrik Technology, der dafür plädiert, Software für das Auto als normale Artikel in Geschäften verkaufsfähig zu machen.

Hier folgt eine wortnahe Übersetzung des Artikels, der sicherlich interessante Diskussionsaspekte hochbringt. Was halten Sie davon?

 

"Wenn man den Automobil-Markt mal etwas genauer betrachtet, muss man leider feststellen, dass dort in letzter Zeit nicht viel passiert ist. Die Hersteller bieten alle mögliches und unmögliches Zubehör an, doch interessant ist eigentlich: sind neue Modelle wirklich zukunftsweisend?

Eine normal und logisch denkende Person würde wahrscheinlich hauptsächlich über die Reifen, den Verbrauch und die gesamte Zuverlässigkeit des Autos nachdenken, doch was macht eigentlich die Software im Auto?

Leider ist sie in den meisten Autos nicht wirklich an- oder aufregend. Ein IVI (In-vehicle-infotainment) informiert bis jetzt immer noch mehr über geheimnisvolle Schnittstellen oder über das Radioprogramm.

Autohersteller interessiert es nicht wirklich, wie Sie Ihr Smartphone verbinden, weil nur Sie gezwungen werden, für ein moderneres IVI System zu bezahlen, welches eigentlich nur eine teure Schnittstelle für ein USB Kabel ist.

Viele Automobilhersteller verwenden bereits dieselben Chips, Betriebssysteme und Programmier-sprachen innerhalb ihrer Fahrzeuge, wie Sie sie auch auf einem Computer oder im Smartphone finden. Sie versagen aber leider dabei, diese Technologie effektiv zu nutzen.

Die Auto-Industrie hat schon lange Modulplattformen entwickelt, die eine Konsistenz für Modelle zur Verfügung stellen könnte.

Und doch scheint die Plattform-Annäherung nicht gerade das Top-Thema zu sein, wenn es zu IVI-Systemen kommt und viele Autos sind noch immer verherrlichte Rechenmaschinen, statt der Computer auf Rädern, der sie sein könnten.

Wenn Sie mal wissen wollen, was ein Auto so alles anbieten kann, sehen Sie sich mal den 17‘‘ Touch Screen in einer Tesla-Modell S Limousine an.

Der Elektroauto-Hersteller hat gezeigt, dass eine riesige Flachbildschirm-Anzeige mit schrägen Symbolen und einem interaktiven Bild des Inneren Ihres Autos die Augen des Fahrers aufleuchten lässt. Es ist eine unmittelbare Verbesserung des Gesamteindrucks des Autos.

Aber die aktuellen Plattformen haben zu einem Markt mit veralteter Software geführt. Um das zu beheben, müssen Autohersteller anfangen, mehr wie Smartphone-Hersteller oder andere Verbrauchselektronik-Hersteller zu denken. Sie müssen an eine breitere Basis für Entwickler und konsolidierende Entwicklungstechniken appellieren. Dies könnte über mehrere Fahrzeuglinien wiederverwendet werden, wie sie es im Montageprozess schon bereits getan wird.

Eine Strategie könnte sein, eine Seite aus Apple's Playbook zu reißen und etwas Ähnliches für den App-Store zu entwickeln, also den sicheren Vertrieb von Apps zur Verfügung zu stellen. Dann müsste man sich etwas von Google's Androiden borgen und eine Entwicklungsumgebung anbieten, die das Potential sowohl für Konsistenz als auch für Differenzierung hat.

Anwendungen müssten regelmäßig aktualisiert werden, um neue Funktionen einzuführen. Vielleicht nicht so oft wie bei Smartphones, aber auf jeden Fall mindestens einmal jährlich.

Das ist eine recht dramatische aber notwendige Verschiebung in einer Industrie, die noch nicht viel Fortschritte auf dem Weg besonders innovativ in diesem Gebiet zu sein, gemacht hat."

Autor: Dave Rosenberg, technology portfolio head for the Invention Development Fund at Intellectual Ventures.


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